Eine visuelle Entwicklungsumgebung für Testtreiber


Zum Testen von Software-Bausteinen wie Klassen oder Web-Services wird oft der Black-Box-Ansatz verwendet, bei dem ein Teststreiber die Funktionen eines Testobjekts mit verschiedenen Parametern aufruft und dabei prüft, ob die gelieferten Ergebnisse der Spezifikation entsprechen. Die manuelle Entwicklung von Testtreibern ist mühsam und zeitaufwendig, kann aber automatisiert werden, wenn die Funktionalität des Testobjekts wie in Java in Form von Metadaten oder wie bei Web-Services in Form einer WSDL-Beschreibung verfügbar ist.

Aufgabe dieser Diplomarbeit ist der Entwurf und die Implementierung einer visuellen Entwicklungsumgebung zum Erstellen von Testtreibern für Java-Klassen und Web-Services. Ein Testtreiber soll aus einer Folge von Aktionen bestehen, in denen es möglich sein soll, die Funktionen eines oder mehrerer Testobjekte aufzurufen, die gelieferten Ergebnisse zu überprüfen, zwischenzuspeichern und als Parameter für weitere Aufrufe zu verwenden. Auch Fehler und Ausnahmen sollen abgefangen und behandelt werden. Die Aktionen sollen visuell erstellt und auf einfache Weise ohne spezielle Programmierkenntnisse miteinander verknüpft werden können.

Weitere Anforderungen an die Entwicklungsumgebung sind:

  • Testobjekte sollen einzelne Jave-Klassen, alle Klassen in einem JAR-Archiv oder Web-Services sein können.
  • Ein Testtreiber soll mehrere Testobjekte gleichzeitig testen können.
  • Parameter der zu testenden Funktionen sollen Konstante, Zufallswerte oder Ergebnisse vorangegangener Funktionsaufrufe sein können, die dazu in temporären Variablen zwischengespeichert werden sollen.
  • Zur Überprüfung der gelieferten Ergebnisse soll der Vergleich mit Konstanten und Variablen möglich sein, wobei die erwarteten Werte auch durch reguläre Ausdrücke oder Wertebreiche beschreibbar sein sollen.
  • Es sollen Objekte erzeugt und initialisiert werden können.
  • Es soll möglich sein, Testscripts zu generieren, die mit Hilfe des Testwerkzeugs SilkPerformer der Firma Segue ausgeführt werden können.
  • Die Implementierung soll in Java erfolgen.

Der Fortgang der Arbeit soll in 14-tägigem Abstand mit dem Betreuer besprochen werden. Bei der Implementierung ist neben der Korrektheit und Robustheit des Programms auch auf guten Programmierstil zu achten. Für die Ausarbeitung der Diplomschrift sind die Richtlinen der Abteilung Systemsoftware zu beachten.

Betreuer: o.Univ.-Prof. Dr. Hanspeter Mössenböck
Bearbeiter: Koblbauer Markus
Ausgabe: Oktober 2002