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Die Verwaltung von Stücklisten ist eine der vielen Anwendungen im Rechnerverbund. Bei ihr geht es um die mengenmäßige Erfassung aller für ein bestimmtes Erzeugnis nötigen Einzelteile. Die Erstellung von Stücklisten ermöglicht es zum Beispiel, mit den Daten der Auftragsplanung (Was soll fabriziert werden?) und den Daten des CAD (Was braucht man dazu?) automatisiert Hinweise für die Lagerhaltung zu geben (Wann muß man was zukaufen?).
Stücklisten enthalten üblicherweise Positionsnummern, Menge, Mengeneinheit, Benennung der Gruppe oder des Teils (einschließlich Normteile, Fremdteile und Hilfsstoffe), Sachnummer und/oder Norm-Kurzbezeichnung zur Identifikation sowie sonstige Bemerkungen. Stücklisten-Einträge bestehen aus einem Schriftfeld und einem Stücklistenfeld, deren Aufbau in DIN 6771, Teil 1 und 2 festgelegt sind. Man unterscheidet folgende Arten von Stücklisten [Dubbel]:
- Mengenübersichts-Stücklisten enthalten für das Erzeugnis nur die Einzelteile mit ihren Mengenangaben. Mehrfach vorkommende Teile erscheinen nur einmal. Funktions- und fertigungsorientierte Gruppen sind nicht zu erkennen. Diese einfachste Form einer Stückliste reicht für Erzeugnisse mit nur wenigen Fertigungsstufen aus.
- Struktur-Stücklisten geben die Erzeugnisstruktur mit allen Baugruppen und Teilen wieder. Die Gliederung der Gruppen und Teile entspricht in der Regel dem Fertigungsablauf. Die Mengenangaben beziehen sich auf das im Stücklistenkopf beschriebene Erzeugnis. Die Gesamtstruktur eines Erzeugnisses bzw. einer Gruppe ist erkennbar, allerdings werden Stücklisten mit vielen Positionsnummern unübersichtlich, vor allem wenn eine Reihe von Wiederholgruppen an jeweils verschiedenen Stellen wiederkehrt. Dadurch ergeben sich auch Nachteile im Änderungsdienst.
- Baukasten-Stücklisten umfassen zusammengehörende Gruppen und Teile, ohne auf ein bestimmtes Erzeugnis Bezug zu nehmen. Die Mengenangaben beziehen sich auf die im Kopf genannte Baugruppe. Mehrere solche Baukasten-Stücklisten können (gegebenenfalls mit anderen Stücklisten) zu einem Stücklistensatz eines Erzeugnisses zusammengestellt werden. Ihre Verwendung empfiehlt sich dort, wo bei einem grös-sßeren Erzeugnisspektrum Baugruppen lagermäßig geführt und als Wiederholgruppen in grös-sßeren Stückzahlen gefertigt werden.
Christoph Steindl
Thu Jul 24 14:37:19 MET DST 1997